Es gibt Tage, da will uns nichts gelingen. Wir stehen mit dem falschen Fuß auf, erkennen uns im Badezimmerspiegel kaum wieder und verschütten Orangensaft überm Frühstückstisch. Auf der Arbeit verpatzen wir eine Aufgabe, zu Hause brennt das Essen an und beim Treffen mit der besten Freundin katapultiert uns eine unbedachte Bemerkung voll ins Fettnäpfchen.
„Heut läuft aber auch alles schief!“, rufen wir zwischendurch verzweifelt.
Wir halten uns für die letzten Versager, und je abwertender und negativer wir denken, desto mehr glaubt es unser Körper. Er produziert die entsprechenden Hormone und Botenstoffe, die wiederum dazu führen, dass wir uns schlecht und hoffnungslos fühlen. Eine Abwärts-Spirale, die sich so lange nach unten dreht, bis wir sie bewusst stoppen.
Eine einfache und effektive Möglichkeit, aus der negativen Spirale auszusteigen, ist die Begegnung mit unserem Super-Kleinkind.
Es lebe das Super-Kleinkind
Dieses Kleinkind ist zwei Jahre alt und macht all das, was wir den ganzen Tag tun. Und so können wir mal die Perspektive wechseln und uns fragen: „Aus der Sicht eines zweijährigen Kindes: Was ist mir heute alles gelungen?“
Auf einmal finden wir unzählige Dinge, die wir so richtig, richtig gut gemacht haben:
„Ich bin heute ganz allein auf Toilette gegangen – yeah!“
„Ich habe mir mein Frühstücksbrot selbst gemacht und die Butter ist komplett auf dem Brot gelandet – yeah!“
„Ich habe mich ganz allein angezogen – yeah!“
„Ich habe beide Schuhe am jeweils richtigen Fuß – yeah!“
„Ich kann ganze Sätze bilden und die Leute verstehen, was ich sage – yeah!“
Auf dieselbe Weise, wie wir ein Kleinkind dafür loben würden, dass es all diese Sachen gemeistert hat, feiern wir jetzt uns selbst ab. Wir freuen uns, klopfen uns auf die Schulter und loben uns über den grünen Klee. „Gut gemacht! Ich bin so toll! Yeah! Yeah! Yeah!“
Klingt lächerlich? Dazu sage ich nur: Na und?
Wenn wir uns mal nicht selbst runtermachen, sondern uns loben für all das, was wir schon seit vielen Jahren gut machen, dann erschaffen wir uns positive Gedanken. Unser Körper bedankt sich unverzüglich, indem er Glückshormone produziert. Wir fühlen uns stärker, fröhlicher und begegnen den Herausforderungen des Alltags mit mehr Selbstbewusstsein.
Aus dem Super-Kleinkind wird wieder die erwachsene Person, der viel mehr gelingt, als sie manchmal denkt. Darauf ein stolzes, lautes: „Sehr gut, sehr gut, yeah!“